Das Volksbildungswerk Fürstenzell e.V. bietet seit einigen Jahren mehr als nur Erwachsenenbildung. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und der Werklehrerin Michael Krenner konnte der Werkraum in der ehemaligen Grundschule aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Seither tummeln sich dort begeistert die jüngsten Gäste des VBW.
Die Kurse in der Kreativwerkstatt werden begeistert angenommen. Bei den Angeboten mit Ton stehen die Phasen der stillen Arbeit im Vordergrund, denn die Materialbeschaffenheit erfordert umsichtiges und konzentriertes Tun. So stellten Kinder von 5 bis 10 Jahren eine „Hasenfamilie“ her, die sich nun im Garten tummelt (Bild). Doch eine ganz andere Atmosphäre herrscht beim Bearbeiten von Holz. Da „steppt der Bär“, wenn die Kinder mit Raspel, Säge, Hammer oder Akkuschrauber am Werk sind. Gerne greifen sie da zum Ohrenschutz. Derzeit ist das Kursangebot der „offenen Werkstatt“ ein Renner. Hier können die Kinder ihre eigenen Ideen umsetzen. Es stehen diverse Kisten mit Massiv- und Sperrholz zur Verfügung. Als Erstes findet eine Einführung in den Umgang mit den verschiedenen Werkzeugen statt, anschließend kommen sie zum Einsatz. Wenn da jemand „Mäuschen“ spielen würde, sähe er hoch motivierte und konzentriert arbeitende Kinder. Da ist die Konzentrationsspanne lang! Hier ist das Ergebnis zweitrangig, denn es zählt das Probieren, z.B. was passiert, wenn der verwendete Nagel zu dick ist? Oder warum ist es einfacher das Holz quer zur Faser zu sägen statt längs? Da ist nicht selten eine Niederlage einzustecken, aber eine Lösung wird gefunden ob im Team oder durch Michaela! Stolz und voller Freude zeigen die Kinder ihr Werk zu Hause her. Die Kreativwerkstatt ist ein Platz, in dem die Kinder vielfältige Erfahrungen sammeln können, mit ihren Händen tätig sind, ihre Feinmotorik schulen, ihre Ideen ohne Druck und Bewertung umsetzen und so ihr Selbstbewusstsein stärken. Die schönste Freude für mich ist, wenn mir Mütter zurückmelden, dass sich ihr Kind tagelang auf das Werkstattangebot freut und er/sie zuhause tätig wird. Dann weiß ich, dass diese Arbeit Früchte trägt.
Text+Bilder: Michaela Krenner, Werklehrerin