... entspringt im Bayerischen Wald und mündet bei Obernzell. Ihr schluchtartiges Tal war über Jahrhunderte hinweg Lebensader und Arbeitsplatz zugleich. Entlang des Flusses blühten einst zahlreiche Mühlen auf – angetrieben von der Wasserkraft. Sie mahlten Getreide, sägten Holz oder betrieben Hammerwerke zur Metallverarbeitung. Viele waren über Generationen hinweg in Familienbesitz. Heute sind sie oft zu Wohnhäusern oder Gasthöfen umgebaut – Erinnerungen an eine Zeit, als der Fluss selbst die Energiequelle war. Dazu zeigte der Referent unter anderem eine geschmiedete Pfanne und Messer. Ebenso erläuterete er anschaulich die Funktionsweise der kleinen Wasserkraftwerke.
Nicht weniger spannend ist die Geschichte der Eisenbahn im Erlautal. Die Strecke Erlau–Obernzell, später erweitert bis Wegscheid, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Sie verband die abgelegene Region mit der Donauuferbahn und transportierte neben Fahrgästen vor allem Waren wie Holz, Keramikprodukte und Getreide. Die technischen Informationen wurden durch persönliche Erlebnisse als Kind ergänzt.
Ein Felssturz im Jahr 1965 zwischen Erlau und Obernzell setzte der Bahn schwer zu – es folgte die schrittweise Stilllegung. 1975 wurden die Schienen entfernt. Heute dient ein Teil der Trasse als Rad- und Wanderweg, der unter anderem dem „Donausteig“ folgt.
Was bleibt, ist ein Tal mit Geschichte: von der Natur geformt, vom Menschen genutzt – und heute ein Ort für stille Entdeckungen. Alte Mühlsteine, Brückenreste und verwitterte Bahndämme erzählen von einer Zeit, in der das Wasser der Erlau und das Stampfen der Züge den Rhythmus des Lebens bestimmten. Florian Raith zeigte abschließend kurze Wanderwege und gab Tipps, so dass am Ende alle Zuhörer zu echten Erlau-Fans geworden sind. Im Dialog mit den Zuhörern, darunter Rudi Andorfer, 2. Vorstand der Tourismusgemeinschaft Kellberg-Thyrnau, konnten abschließend noch weitere interessante Details diskutiert werden.